Mittwoch, 17. Juni 2020

und schon wieder ein Wettbewerb :- (

Einrichtungen der Kultur/ Kunst und Kulturellen Bildung brauchen eine verbindliche, dauerhafte Finanzierung!

Projektförderung kann nur ein Zubrot sein!


Wettbewerbe können ein Ansporn sein – aber gerade in der Kulturbranche sind alle ohnehin hoch motiviert und arbeiten auf Verschleiß und Selbstausbeutung.



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Die Vereinsarbeit erfolgt seit Jahren "ehrenamtlich".

In großen Ordnern sammeln wir die Absagen für Fördermittelanträge.

Die Projekte/ Projektinhalte entwickeln wir in stunden- und tagelangen Gesprächen, schreiben die Anträge oft abends oder am Wochenende, betteln um Gelder für den meist geforderten Eigenanteil von 10 bis 50%, jonglieren mit Finanzen für einen schlüssigen Finanzplan.

Anfragen zu Gesprächsterminen mit Entscheidungsträgern bleiben unbeantwortet.


Splitter aus der Meldung vom 12.6.2020:

Kultur müsse groß geschrieben werden, wenn es um den Strukturwandel gehe, sagte die Ministerin. 

Neuer Beauftragter für Kulturentwicklung

"Die Verantwortlichen stehen schon lange fest, das sind renommierte Künstlerinnen und Künstler", so Schüle

Die „Krise“ zeigt noch deutlicher das, was vorher schon nicht funktionierte.

Das Kulturministerium schreibt den Ideenwettbewerb ‘Kulturelle Heimat Lausitz‘ mit Unterstützung des Vereins ‘IBA-Studierhaus Lausitzer Seenland‘ aus. Er ist Teil des Sofortmaßnahmenprogramms des Bundes zur Strukturstärkung in den Braunkohlegebieten. Mit Hilfe des Wettbewerbs sollen in den Jahren 2020 und 2021 kleinere repräsentative sowie strategisch angelegte Projekte gefördert werden, die die Kulturlandschaft der Lausitz unterstützen und Zukunftsperspektiven entwickeln. Das Förderprogramm ist für alle Sparten und Themen der Kultur offen (Darstellende Kunst, Musik, Bildende Kunst, Museen/Denkmalpflege, Erinnerungskultur, Industriekultur, Literatur, Bibliotheken/Archive, Kulturelle Bildung, Soziokultur, Popkultur, Film/Medien, Kultur- und Kreativwirtschaft, Kulturtourismus). Aufbauend auf den historischen Bezügen und dem heutigen Kulturleben, können und sollen mit den Projektanträgen auch gänzlich neue Formate entwickelt werden. Zudem sind ausdrücklich spartenübergreifende sowie interdisziplinäre Projekte willkommen. Es gibt zwei Fördertöpfe: Für kleine Vor-Ort-Projekte wie Kunstprojekte, Kulturaktionen und Netzwerkprojekte, stehen jeweils bis zu 10.000 Euro bereit. Für größere strategische Projektideen fließen bis zu 150.000 Euro. Die Projekte werden zu 100 Prozent gefördert. Die ausgewählten Vorhaben sollen dazu beitragen, die regionale Identität und die Attraktivität des Kulturangebotes in der Lausitz zu stärken sowie den Kulturtourismus, die kulturelle Bildung und das bürgerschaftliche Engagement weiter zu entwickeln. Anträge können bis zum 14. August 2020 eingereicht werden. Die Antragsformulare sowie weitere Informationen sind ab sofort unter www.kulturwettbewerb-lausitz.de online abrufbar.

Die Aussage der Cottbusser Bürgermeisterin ist die einzige, für mich sinnvolle, denn sie benennt die "vielen kleinen und privaten Kulturinitiativen". 
Aber auch diese brauchen Unterstützung und Förderung, nicht nur die etablierten Kultureinrichtungen und Großkonzerne!

Marietta Tzschoppe, Bürgermeisterin der Stadt Cottbus/Chóśebuz: 
„Kultur ist aus der Lausitz nicht wegzudenken. Da rede ich nicht nur von Leuchttürmen wie dem Staatstheater Cottbus, dem Landesmuseum für bildende Kunst im alten Dieselkraftwerk oder den vielfältigen sorbisch-wendischen Traditionen. Da rede ich auch von den vielen ‘Leuchtfeuern‘ wie dem Kinder- und Jugendtheater Piccolo, dem Kindermusical, dem Konservatorium, den Galerien im Großenhainer Bahnhof oder den vielen, vielen kleinen und privaten Kulturinitiativen, Kneipen und Klubs, die das Leben in unserer Stadt und Region prägen. Sie alle sorgen mit dafür, dass Kultur und Heimat keine einengenden Begriffe sind, sondern den offenen, neugierigen und unvoreingenommenen Blick in die weite Welt ermöglichen und wagen, wie es uns Herrmann Fürst von Pückler vorgelebt hat.“