Dienstag, 9. Juni 2020

Baut jemand irgendwo Staudämme für die Millionenflüsse, die in Richtung Kunst, Bildung und Strukturwandel Lausitz verlaufen (sollen)?

Sehr geehrtes bjke-Team,

danke für die Information zu dem Bundeswettbewerb.

Bitte führt keine öffentliche Augenwischerei durch. Die Situation für Kulturschaffende ist ernst. Wir brauchen jetzt keine Selbsttäuschung, keine Verkennung des tatsächlichen Sachverhalts. Die Öffentlichkeit denkt durch viele Pressemitteilungen, dass wir Kulturmacher sehr viele Fördergelder erhalten. Dabei ist es eine traurige Tatsache, dass wir täglich Absagen über Absagen auf Anträge finanzieller Unterstützung bekommen. Mehr Absagen als sonst in den vergangenen Jahren. Viele Anträge werden erst gar nicht beantwortet. Von vielen Mitstreitern höre ich, dass sie die Schnauze voll von dem Gelaber und von Vertröstungen haben. Es besteht eine große Ratlosigkeit. Es gibt Ideen zum Weitermachen im Bereich der kulturellen Bildungsarbeit. Es fehlt aber an öffentlicher Unterstützung und Anerkennung. Wir wünschen uns, dass die Auswertung des Bundeswettbewerbs ein Stückchen zur Anerkennung der Arbeit vieler Kolleg*innen im Land beiträgt.

Wann und wo erfährt man, wer die Preisträger sind?

Es grüßt Sie freundlichst aus der Lausitz

Wolfgang Wache
Vereinsvorsitzender NLZ „Ich schreibe!“



Liebe Kolleg*innen,
sehr geehrte Damen und Herren,

wir möchten uns noch einmal herzlich bei Ihnen für Ihre Teilnahme 
am Bundeswettbewerb „Rauskommen! Der Jugendkunstschuleffekt“
bedanken: Vielen Dank dafür, dass Sie sich die Zeit für Ihre Bewerbung
genommen haben und damit auch anderen Mut machen, neue 
kulturpädagogischen Wege auszuprobieren. Ausgerechnet in diesem,
durch große Unsicherheit geprägten Jahr haben wir mit 135 Einreichungen
eine neue Rekordbeteiligung erhalten. Diese Zahl macht auch das große
Engagement sichtbar, mit dem sich unser kulturpädagogisches Feld
trotz Krise für Kinder und Jugendliche einsetzt.

Anbei senden wir Ihnen die entsprechende Pressemitteilung und das 
Teilnehmenden-Logo 2020 des diesjährigen „Rauskommen!“-Wettbewerbs. 
Wenn Sie möchten, können das Logo auf Ihrer Homepage veröffentlichen
und auf diese Weise zeigen, dass Sie teilgenommen haben.

Herzliche Grüße
Ihr bjke-Team
Auszug aus unseren zum Wettbewerb eingereichten Unterlagen:
Wettbewerbskriterien (max. 5.000 Zeichen) a) Inklusion + Öffnung: [...] b) Partizipation: [...] c) Transfer: Wie könnte das Projekt/Konzept auf andere Einrichtungen übertragen werden? Welche Eckdaten wären/sind wie transferfähig bzw. ist das Projekt/Konzept bereits von Ihnen erprobt und übertragen worden? (Es müssen nicht alle Kriterien gleich stark berücksichtigt sein. Bitte beantworten Sie die folgenden Fragen zu den Basiskriterien und setzen ggf. selbst einen Schwerpunkt.)
Welchen Stellenwert hat die Kulturelle Bildung? Kulturelle Bildung im alltäglichen Leben, in der Freizeit, im Schulbetrieb, in den Familien, im gesellschaftlichen Leben? Kulturelle Bildung ist wichtig – wird immer kommuniziert von der Politik. Es fehlt jedoch an der grundsätzlichen, kontinuierlichen Finanzierung. Unter welchen Bedingungen können Einrichtungen bestehen, können Projekte konzipiert, ausgeführt, evaluiert und weiterentwickelt werden? Es mangelt oft nicht an Projektideen und Konzepten sondern an Fachpersonal und einem ausreichenden Budget zur Umsetzung.




Werte Mechthild Eickhoff,
Werter Klaus Kussauer,
Werte Andrea Weiss,



mit den Absagen zu Fördermittelanträgen, in denen es sinngemäß heißt: sehr viele Anträge eingegangen, zu wenig Geld im Topf für alle Projekte, keine Bemängelung an der Qualität Ihrer Projektideen etc., könnten wir unsere Vereinsräume tapezieren. Auch vom Fond Soziokultur erhielten wir in den vergangenen Jahren nicht ein einziges Mal eine Zusage.

Leider werden diese Brosamen aus den Bundes-, Landes-, Kreis- und Kommunalhaushalten medial gut präsentiert. Menschen, die wir um Unterstützung (auch Geld in Form von Spenden) bitten, schauen uns dann fragend an und verweisen auf die Vielzahl der Stellen, bei denen wir Anträge stellen könnten und auf die enorme Höhe der Budgets für Kunst, Kultur und Kulturelle Bildung. Von einem Vergleich zur Unterstützung z.B. der Wirtschaft, die Millionen, die mit scheinbar leichtem Federstrich vergeben und ausgegeben werden, will gleich gar keiner etwas hören. Auch bedingt durch die breit artikulierten Sonderfonds in dieser Krisenzeit ist in vielen Köpfen festgesetzt, dass es genügend Geld gibt und dass wir demnach als gemeinnütziger Kunstverein im ländlichen Raum nur zu unfähig seien, dieses zu akquirieren. Neben all den Problemen, die es vor dem März 2020 gab, kommen jetzt auch noch die Schwierigkeiten dieser Ausnahmesituation hinzu.

DESHALB, viel Erfolg für: „aber selbstverständlich setzen wir uns vor diesem Hintergrund bei den auf Bundesebene Verantwortlichen dafür ein, mehr Fördermittel weitergeben zu können.“



Es grüßt Sie aus der Gartenstadt Marga

Jana Arlt

- Stellvertretende Vorsitzende NLZ „Ich schreibe!“ e.V. -



Sehr geehrte Damen und Herren,
knapp 800 Anträge hat der Fonds Soziokultur im
Sonderprogramm Inter-Aktion innerhalb von nur vier
Wochen erhalten. Diese Projekte hatten einen
Finanzbedarf von insgesamt rund 3 Mio. Euro, das
hat unsere finanziellen Fördermöglichkeiten in dem
kurzfristig aufgelegten Programm um mehr als das
Zehnfache überzeichnet.

Deshalb konnte unser Kuratorium auf der
Vergabesitzung am 8. Mai 2020 Ihr oben näher
bezeichnetes Projekt leider nicht in die Förderung
aufnehmen.

Wir bedauern dies angesichts der Gesamtsituation
in der Kulturarbeit sehr und bitten Sie herzlich im
Namen des ehrenamtlichen Kuratoriums diese
Mitteilung nicht mit einem negativen Werturteil über
Ihre Projektidee gleichzusetzen. Sehr gern hätten
wir weitaus mehr Projekte gefördert, weil wir wissen,
wie wichtig die soziokulturelle Arbeit gerade jetzt ist.
Es hilft Ihnen im Moment nicht, aber selbstverständlich
setzen wir uns vor diesem Hintergrund bei den auf
Bundesebene Verantwortlichen dafür ein, mehr
Fördermittel weitergeben zu können.

Die Liste mit den ausgewählten Förderprojekten finden
Sie auf unserer Internetseite ebenso wie weitere
Hinweise zu unserer allgemeinen Projektförderung.

Wir hoffen sehr, dass Sie Ihre Arbeit fortsetzen und
Ihre guten und gesellschaftlich wichtigen Ideen dennoch
umsetzen können und verbleiben

mit freundlichen Grüßen im Namen des Kuratoriums
und des Vorstands

Mechthild Eickhoff
Geschäftsführerin


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