„Wir gingen am Abend beschenkt
auseinander“, schreibt die Leipziger Autorin Bettine Reichelt und Doris
Simke formuliert überwältigt von der Vielfalt der Eindrücke und Gedanken
vom Lausitzer Lyrikfestival in wenigen Worten: „War heute sehr
interessant!“
Kunst macht Arbeit! Wirkliche,
wahrhaftige Kunst ist nicht aus dem Ärmel zu schütteln, erschließt sich
nicht mit oberflächlichem Hören und Sehen. Beim diesjährigen Lausitzer
Lyrikfestival vom 7. bis 9. September ging es in der Begegnungsstätte
& Galerie MARGA hauptsächlich um das Hören. Hörspiel, Lyrik &
Klang, multimediale Leseperformance, Podiumsdiskussion und andere Formen
der Vermittlung des geschriebenen Wortes füllten den neu geschaffenen
Bühnenraum im ehemaligen Kaufhaus der Gartenstadt Marga. Den
Organisatoren des nunmehr 6. Festivals ist bewusst, dass das Programm
nur einige Interessierte und Engagierte in den kleinen Ort unweit des
Senftenberger Sees lockt, diese sind aber mit allen Sinnen dabei,
genießen den Gedankenaustausch mit Kulturmachern, Künstlern,
Kunstfreunden und Ortschronisten. Man stellt Gemeinsamkeiten fest und
lotet Unterschiede aus, in den Schwierigkeiten, in der Bewältigung von
Problemen, im Erleben der eigenen Arbeit und immer wieder wird nach
Wegen gesucht, Menschen egal welchen Alters, welcher Herkunft und
welchen Bildungsstandes für Kunst zu begeistern. Nicht nur dafür, zu
Lesungen oder Hörspielabenden zu gehen sondern auch selbst aktiv zu
werden, zu schreiben, zu malen, zu musizieren. Ja, Kunst macht Arbeit.
Sie stellt Fragen, stellt vor die Herausforderung sich mit sich selbst
und der Welt auseinanderzusetzen. Bei einem sind sich die Dichter aus
Bautzen, Dresden, Leipzig, Stuttgart, Potsdam, Senftenberg und
Brieske-Marga einig, ein eigenes Werk mit dem Kopf und den Händen zu
erschaffen ist das Allerschönste, ganz abzutauchen in die persönliche
Gedanken- und Gefühlswelt. Wenn dann beim Vortrag der Geschichte, des
Gedichts auch noch aufmerksame Zuhörer als Publikum vor der Bühne sitzen
und applaudieren, die Kollegen einem Achtung entgegenbringen, dann ist
das ein Rausch, den man gern öfter als nur ein Mal im Jahr erleben
möchte. Die Hauptorganisatoren Wolfgang Wache und Yana Arlt werden dies
in die Konzeption für das Lausitzer Lyrikfestival 2019 einbeziehen.
Eine bedeutungsvolle
Veranstaltung wird die Reminiszenz an den Senftenberger Schriftsteller
Horst Mönnich anlässlich seines 100. Geburtstages am 8. November sein
und es findet in den Herbstferien eine Schreibwerkstatt im NLZ „Ich
schreibe!“ statt.
Die diesjährigen
Literatur- und Kunstprojekte wurden mit Mitteln des Ministeriums für
Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, des
Oberspreewald-Lausitz-Kreises und der Stadt Senftenberg unterstützt. Für
die Organisation und Durchführung von Veranstaltungen wie Workshops,
Seminare, Lesungen und Konzerte 2019 werden erneut Unterstützer,
Förderer, Spenden, Sponsoring und Fördermittel gesucht.
Kein Grund sich einzubuddeln, den Kopf in den Sand zu stecken, abzutauchen - die Aktionen für das kommende Jahr in MARGA sind schon in Planung ... |