Die Werkstätten im
Literaturzentrum „Ich schreibe!“, die Wolfgang Wache und Yana Arlt inszenieren,
gleichen selbst einem Buch oder vielleicht besser einem
Improvisationstheaterstück. Es gibt eine Rahmenhandlung, die Zielstellung ist
klar umrissen, das methodische Herangehen ist für die Kinder und Eltern oft
nicht als solches zu erkennen – als eine Methode zur Vermittlung von Inhalten
der kulturellen Bildung.
Das Ziel der beiden Dichter
und Pädagogen ist, dass die Teilnehmer im Alter von 10 bis 12 Jahren mit verschiedenen
Ausdrucksformen vertraut gemacht werden. Kurzprosa und Lyrik bilden dabei die
Schwerpunkte. Schritt für Schritt geleiten Wolfgang Wache und Yana Arlt die
jungen Talente zu literarischen Kurzformen. Am Ende des zweiten Werkstatttages
liegen sehr komprimierte, im wahrsten Sinne des Wortes verdichtete Texte vor.
Die Geschichte, die am ersten Tag noch 5 bis 6 Seiten lang war, sich in
erzählerischen Nebensträngen verlor und an manchen Stellen in detaillierten
Beschreibungen anschwoll, konzentriert sich zur Abschlusspräsentation in einer
Vorlesezeit von anderthalb bis maximal drei Minuten.
Die Rahmenhandlung war
während der zwei Wintertage eine imaginäre Zugreise nach Berlin zur
Präsentation von Texten und Zeichnungen der „Bücherkinder Senftenberg“. Den
Anlass zum Schreiben neuer Texte zu einem selbst gewählten Thema war die
Tatsache, dass in dem Koffer leider nur leere Schreib- und Zeichenblätter,
Kugelschreiber und Bleistifte lagen. Die vorbereiteten Geschichten und Bilder
wurden in Senftenberg „vergessen“. Auf der Fahrt nach Berlin nutzten die
Werkstattteilnehmer die Zeit, um auf den Schreibblättern neue Geschichten
entstehen zu lassen. Im Verlauf der Reise gibt es dann ein „Telefonat von
Wolfgang Wache mit dem Gastgeber“ der Veranstaltung, der mahnt, dass jede der
fünf Brandenburgischen Bücherkindergruppen nur ca. 20 Minuten Zeit für ihre
Präsentation zur Verfügung steht. Damit war der Anlass zur Überarbeitung und
Kürzung der Texte gegeben. Nicht jeder der Teilnehmer stellte sich dieser Herausforderung,
die selbst für gestandene Schriftsteller immer wieder Überwindung bedeutet. Mit
Begeisterung ließen sich die jungen Schreibenden auf das Spiel „Zugfahrt nach
Berlin“ ein, die Teepause fand dementsprechend auch im Speisewagenabteil statt
und für die Abschlusslesung wurde eine Bühne mit rotem Theatervorhang
gestaltet.
PM