Freitag, 14. September 2018

6. Lausitzer Lyrikfestival war wichtiger Termin zur Autorenbegegnung und zum Fachaustausch

Im Rausch der Worte und Klänge

„Wir gingen am Abend beschenkt auseinander“, schreibt die Leipziger Autorin Bettine Reichelt und Doris Simke formuliert überwältigt von der Vielfalt der Eindrücke und Gedanken vom Lausitzer Lyrikfestival in wenigen Worten: „War heute sehr interessant!“ 

Kunst macht Arbeit! Wirkliche, wahrhaftige Kunst ist nicht aus dem Ärmel zu schütteln, erschließt sich nicht mit oberflächlichem Hören und Sehen. Beim diesjährigen Lausitzer Lyrikfestival vom 7. bis 9. September ging es in der Begegnungsstätte & Galerie MARGA hauptsächlich um das Hören. Hörspiel, Lyrik & Klang, multimediale Leseperformance, Podiumsdiskussion und andere Formen der Vermittlung des geschriebenen Wortes füllten den neu geschaffenen Bühnenraum im ehemaligen Kaufhaus der Gartenstadt Marga. Den Organisatoren des nunmehr 6. Festivals ist bewusst, dass das Programm nur einige Interessierte und Engagierte in den kleinen Ort unweit des Senftenberger Sees lockt, diese sind aber mit allen Sinnen dabei, genießen den Gedankenaustausch mit Kulturmachern, Künstlern, Kunstfreunden und Ortschronisten. Man stellt Gemeinsamkeiten fest und lotet Unterschiede aus, in den Schwierigkeiten, in der Bewältigung von Problemen, im Erleben der eigenen Arbeit und immer wieder wird nach Wegen gesucht, Menschen egal welchen Alters, welcher Herkunft und welchen Bildungsstandes für Kunst zu begeistern. Nicht nur dafür, zu Lesungen oder Hörspielabenden zu gehen sondern auch selbst aktiv zu werden, zu schreiben, zu malen, zu musizieren. Ja, Kunst macht Arbeit. Sie stellt Fragen, stellt vor die Herausforderung sich mit sich selbst und der Welt auseinanderzusetzen. Bei einem sind sich die Dichter aus Bautzen, Dresden, Leipzig, Stuttgart, Potsdam, Senftenberg und Brieske-Marga einig, ein eigenes Werk mit dem Kopf und den Händen zu erschaffen ist das Allerschönste, ganz abzutauchen in die persönliche Gedanken- und Gefühlswelt. Wenn dann beim Vortrag der Geschichte, des Gedichts auch noch aufmerksame Zuhörer als Publikum vor der Bühne sitzen und applaudieren, die Kollegen einem Achtung entgegenbringen, dann ist das ein Rausch, den man gern öfter als nur ein Mal im Jahr erleben möchte. Die Hauptorganisatoren Wolfgang Wache und Yana Arlt werden dies in die Konzeption für das Lausitzer Lyrikfestival 2019 einbeziehen. 
Doch ehe dafür die Planung startet, wird es ihr eigenes Programm .Menschen.punkte. noch drei Mal auf der MARGA-Bühne geben, die Ausstellung „Holz-Kohle-Kunst“ mit Ergebnissen des Kunstpleinairs des „Kreis 07“ ist bis zum 24. Oktober zu sehen. Eine bedeutungsvolle Veranstaltung wird die Reminiszenz an den Senftenberger Schriftsteller Horst Mönnich anlässlich seines 100. Geburtstages am 8. November sein und es findet in den Herbstferien eine Schreibwerkstatt im NLZ „Ich schreibe!“ statt.

Die diesjährigen Literatur- und Kunstprojekte wurden mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, des Oberspreewald-Lausitz-Kreises und der Stadt Senftenberg unterstützt. Für die Organisation und Durchführung von Veranstaltungen wie Workshops, Seminare, Lesungen und Konzerte 2019 werden erneut Unterstützer, Förderer, Spenden, Sponsoring und Fördermittel gesucht.
pm








Veröffentlichung des Artikels in der Lausitzer Rundschau