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| Sprengsätze enden nicht mit einem Punkt Yana Arlt |
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Alexander
Kiensch
Kompott
ISBN
978-3-940294-92-0
verlag*wache
wolfgang
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| Barbara Seidl-Lampa (re) Kunstpleinair in Marga 2018 |
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| Seit der ersten Veranstaltung 2013 jedes Jahr mit dabei: (v.l.) Wolfgang Wache, Renate Hensel, Bernd Lunghard |
Der Anlass zu dieser Lesung war das Buch „Echo aus dem Spreewald“,
das ich vor einiger Zeit geschenkt bekam und das ich erst jetzt in die
Hand nahm. Im Nachwort las ich, dass Mina Witkojc am 11. November 1975
starb. Das ist bereits 40 Jahre her und so beschäftigte ich mich mit
ihrer Lyrik, ihrem Lebenslauf. Eine Dichterin begegnet einer Dichterin,
in vielen Denkweisen stellte ich Ähnlichkeiten fest. Mina Witkojc hat
zeitlose Poesie geschrieben – über das Sorben- bzw. Wendentum;
Nachtigall, Sturm und Blumen; über Familie, Lehrer, Weggefährten;
Lebenswege und -entscheidungen. Natürlich unterscheidet sich meine
literarische Herangehensweise gegenüber der Sorbin, die im Mai 1893 in
Burg/ Spreewald geboren wurde aber die grundsätzliche Aussage, dass
jedes Leben zu achten ist und seine Bedeutung und seinen Platz hat,
stellt uns nah zueinander. Als 14 Jährige soll sie erste Gedichte
geschrieben haben. Auch für meine ersten dichterischen Schritte kann ich
dieses Alter ausmachen – es ist fast mysteriös. In meiner
schreibpädagogischen Arbeit im Literaturzentrum „Ich schreibe!“ ist es
ein wiederkehrendes Ereignis, dass Mädchen in diesem Alter meinen, ihre
Erfahrungen in Versen am besten ausdrücken zu können. Wenige bleiben dem
Schreiben treu und streben eine stetige Weiterentwicklung an, mit der
Ausbildung, dem Studium, Familiengründung, Kindererziehung,
Haushaltsführung, Berufstätigkeit geht das Interesse verloren – die
jungen Frauen haben schlicht keine Zeit, um das eigene schöpferische
Potential zu pflegen und ihm Raum zum Ausdruck zu geben. Mina Witkojc
blieb Zeit ihres Lebens engagiert und streitbar, nicht jeder war ihr
wohlgesonnen. 1942 flüchtete sie nach Erfurt, da ihr ein Aufenthalt in
ihrem Heimatort Burg untersagt, gar verboten wurde. Man hätte gern
gesehen, dass das Wendentum aus der Niederlausitz verschwindet. Erst
1954 kann sie in die Heimat zurückkehren und findet Zerstörung und
Zerfall vor. Es gibt Menschen, die es in die Ferne zieht und Menschen,
die eng mit ihrer Heimat verbunden sind. Ohne die Nahrung aus der Erde,
in dem das eigene Sein wurzelt, versiegen ihre Lebenskräfte. Mina
Witkojc starb in einem Pflegeheim in Papitz und ruht auf dem Burger
Friedhof. Ich wandle auf ihren Spuren:
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| Lausitzer Rundschau, 2. Februar 2015 |